Proceedings of the Prehistoric Society


ZUSAMMENFASSUNGEN, VOLUME 64, 1998


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Der steinerne Ritter, die Sphinx und der Hase: Neue Aspekte der frühkeltischen Figurenkultur
Über die Bedeutung der Variiertheit von acheuléen doppelseitigen Werkzeugen in Südengland
Doggerland, eine spekulative Vermesssung
Hünengräber und längliche neolithische Umfriedungen in Lincolnshire: Eine Analyse des Beweismaterials mittels Luftaufnahmen
Arenen als Schauplätze? Eingänge, Einfriedungen im Zeitalter des Neolithikums in Westfrankreich z.3500–2500 v. Chr.
Der Parc le Breos Cwm Cairns, Gower, Westglamorgan: Datum, Inhalt und Kontext
Konstruktion und Bauen: Bersus Rundhäuser-Kampagne auf der Insel Man
Das öffentliche Forum und die Räume dazwischen: Die wesentliche Substanz in den verschiedenen gesellschaftlichen Strategien im Irischen Neolithikum
Bryn Eryr: Eine umschlossene Niederlassung aus der Bronzezeit in Anglesey
Die wechselnde Provenance des Eisenockers bei dem Puritjarra-Felsenschuppen in Zentralaustralien: Spät-pleistozänes Zeitalter bis zur Gegenwart
Grubenkreise aus dem neolithisch/frühen Bronzezeitalter In der Umgebung bei Oakland, Rutland
Späteisenzeit: Begräbnis aus Latchmere Green bei Silchester, Hampshire
Späteisenzeit: Begräbnis aus Chilham Castle bei Canterbury, Kent


Der steinerne Ritter, die Sphinx und der Hase: Neue Aspekte der frühkeltischen Figurenkultur

Referat von Otto-Herman Frey anläßlich der Europa - Vorlesung 1997

Dieses Referat überprüft nochmals die frühe Entwicklung der frühkeltischen Kunst, (Latene A), und ihre Beziehungen mit der Welt des Mittelmeerraumes. Im Mittelpunkt stehen die neulich errungenen, spektakulären Entdeckungen unterhalb der Hügelfestung des Glaubergs nordöstlich von Frankfurt, die keltischen Ansätze menschliche Formen darzustellen werden analysiert und die vielschichtige Frage der Bedeutung und die Beziehungen zwischen der früheren keltischen Kultur und dem zeitgenössischen Glaubenssystem diskutiert. Als kurze Koda werden die auffallenden Veränderungen, die in vielen Bereichen der frükeltischen Ära nach z. 400 n. Chr. stattgefunden haben im Kontext der damaligen, bedeutenden Völkerwanderungen, im besonderen jener, die Siedler vom Norden der Alpen nach Italien brachten, vermittelt.

 

Über die Bedeutung der Variiertheit von acheuléen doppelseitigen Werkzeugen in Südengland

Von Mark J. White

Die Bedeutung der morphologischen Variietheit der acheuleén doppelseitigen Werkzeuge war mehr als ein Jahrhundert lang ein Hauptthema in der paläolithischen Forschung. Fast während der ganzen Periode wurde die Interpretation von kulturhistorischen Modellen dominiert. Nur in den letzten zwanzig Jahren haben andere aufklärende Faktoren genügend Aufmerksamkeit erhalten. Dieses Referat überprüft die gemeinsame Rolle einiger dieser Faktoren - namentlich Rohstoffe, reduzierte Intensität und Funktionen – die bei der Variiertheit doppelseitiger Werkzeuge auf den Britischen Inseln eine Rolle spielten, insbesondere die, welche auf zwei bedeutende, auf Formen basierte 'Traditionen' hinweist und die von Roe 1967/68 erfunden wurde. Aus erster Hand gemachte Untersuchungen der Werkzeuge aus neunzehn Assemblagen weisen darauf hin, dass die endgültige doppelseitige Form zum größten Teil von den Dimensionen der Rohmaterialien und dem technisch funktionierenden System mit den Werkzeugen zu Rande zu kommen, abhing. Durch diese Beobachtungen ist ein neues Modell entstanden und geprüft worden. Dies wiederum weist darauf hin, dass ein Mustervorbild in der britischen Acheuléen-Periode einfach nur die Begebenheit dieser auf diesem Gelände verfügbaren Rohmaterialien und deren ursprüngliche Herschaffung und ihre technologischen Strategien, diese Rohmaterialien auszunützen, reflektiert. Nach diesem Modell wurden dort gut verarbeitete `Ovate' mit rundgeformten Rändern mit Vorliebe produziert, wo Rohmaterialien in Genüge vorkamen und ziemlich robust waren, um oft intensive Reduktionsprozeduren, gewöhnlich wenn diese Rohmaterialien bei primären Feuersteinstellen gefunden wurden, zu unterstützen. Assemblagen, die sich durch teilweis geränderte, mäßig reduzierte, gespitzte Formen auszeichneten, wurden nur dann hergestellt, wenn schmälere enge Abschlage die Einschränkungen auf menschliches technologisches Handeln bezüglich des Ortes und Ausmaßes der Verarbeitung auferlegten, ausgenutzt. Solche Abschlage wurden gewöhnlich bei sekundären Feuersteinfundstellen, wie zum Beispiel Flusskies, gefunden. Deshalb sollen Roes gespitzte und Ovate `Traditionen' nicht als Produkte verschiedener Völker, die doppelseitige Werkzeuge herstellten, angesehen werden, sondern als die der gleichen Bevölkerung, die mit den Anforderungen einer heterogenen Umwelt verschiedener Naturschätzen in einer adaptiven, flexiblen Weise nützend, fertig zu werden.

 

Doggerland, eine spekulative Vermesssung

Von B.J. Coles

Archäologen neigen dazu dieses Land, das einmal zwischen Großbritannien und dem festen Kontinent existierte, Landbrücke zu nennen. Es war jedoch eine Landschaft, die genauso bewohnbar war wie ihre benachbarten Regionen und hier als Doggerland bezeichnet wird, um ihre Bewohnbarkeit durch prähistorische Völker zu unterstreichen. Beweismaterial von geologischen Vermessungen und gemeinsame Forschungen, die von den an das Nordseebecken, grenzenden Ländern, unternommen worden sind, sind hier verzeichnet, um eine Übersicht jeglicher Bewohnmöglichkeiten zu liefern. Eine Reihe zusammenwirkender, geologischer Verfahren lassen annehmen, dass das heutige Relief des Nordseebettes keinen einwandfreien Leitfaden für die Existenz des Reliefs der ehemaligen Landschaft, weder für die Chronologie, noch für das Bestandwesen seines Untertauchens, bietet. Eine Serie von Landkarten begleitet diesen Text, um eine spekulative Rekonstruktion der Topologie, Flusssysteme, Küstenlinien, Flora, Fauna und Menschenbehausung auf Doggerland vom Devensischen/Wiechselsischen Maximum bis zu den Anfängen des Neolithikums.

 

Hünengräber und längliche neolithische Umfriedungen in Lincolnshire: Eine Analyse des Beweismaterials mittels Luftaufnahmen

Von Dilwyn Jones

Seit langem schon, wenn auch nur periodisch, waren die langen Hünengräber von Interesse. Ein Aspekt der ebengepflügten, langen Hünengräber wurde bis jetzt noch nicht untersucht: die Luftaufnahmen des Beweismaterials. Die jüngst in der Grafschaft fertiggestellte Kartographie, die von der Aerial Service Section of the Royal Commission on Historical Monuments of England (RCHMC) (Luftvermessungsabteilung der Königlichen Kommission für historische Denkmäler in England) beauftragt wurde, ermöglichte als Teilprogramm des National Mapping Programme (nationalen Kartogrophienprogramms) die Analyse der Luftsaufnahmen des Beweismaterials. Dieser Artikel zeigt eine Auswertung dieses Beweismaterials und erwägt ihre Bedeutung in Bezug auf das Neolithikum in dieser Gegend. Eine umfassende Vermessungsarbeit dieser Luftaufnahmensammlung hat auf dramatische Weise die Anzahl der bekannten, Hünengräber in dieser Grafschaft erhöht. Dabei wurden fünfzig Exemplare geebneter Gelände identifiziert. Der Großteil dieser wurde in den Kalkstein Wolds, wo ein Dutzend erhaltener Erdfortifikationen – Beispiele liegen, gefunden. Hünengräber könnten jetzt in dieser Grafschaft bis zum jurassischen Kalksteinkamm (Jurassick Limestone) im Westen verteilt sein. Dort wurden fünf Exemplare verzeichnet. Die Lincolnshire–Hünengräber treten in drei verschiedenen Formen auf: oval, trapezförmig und länglich. Der Grabenplan war so gedacht, dass er überwiegend völlig eingefriedet war, ein charakteristisches Merkmal dieser Graben in Englands östlichen Regionen. Die Morphologie und die Dimensionen zweier Gelände deuten darauf hin, dass diese lange Leicheneinfriedungen oder kurze Kursa sein könnten.
         [9P]Im südlichem Kalksteingebiet bei Harlaxton bildet die Hünengräber–Einfriedung einen Bestandteil eines umfassenden spät-neolithischen Ritualkomplexes. Als Haupbestandteil dieses Komplexes galt ein mehrfaches Grabenalignement. Die Form dieses Komplexes scheint einzigartig zu sein und unterstreicht die Bedeutung von Harlaxton als zwischenregionale Verbindung.

 

Arenen als Schauplätze? Eingänge, Einfriedungen im Zeitalter des Neolithikums in Westfrankreich z.3500–2500 v. Chr.

Von Chris Scarre

Jüngste Forschungen führten zu nochmaligen Auswertungen der defensiven Aufgaben, die vorerst den spät-neolithischen Einfriedungen in Westfrankreich zugeschrieben worden sind. Ausgegrabene, auffallende krabben-scherenartige Eingänge bei Einfriedungen lassen darauf schließen, dass diese nicht einfache, sondern vielschichtige Strukturen den Zweck hatten, eher monumentale und zeremonielle als verteidigende Funktionen zu dienen. Menschliche Überreste in den Graben der Einfriedungen unterstreichen deren Bedeutung als symbolische sowie auch als fassbare Abgrenzungen. Die Chronologie der komplexen Eingänge beweisen, dass sie zu einer Periode gehörten, in der gesellschaftliche Konkurrenz existierte. Darin hatten die verzierten Töpferwaren eine besondere Bedeutung. Diese Phase ging früh im dritten Millenium v. Chr. mit der Zufüllung der eingefriedeten Graben zu Ende; und Westfrankreich wurde in eine größere Welt integriert, in der Rohmaterialien und gesellschaftliche Güter ausgetauscht wurden.

 

Der Parc le Breos Cwm Cairns, Gower, Westglamorgan: Datum, Inhalt und Kontext

Von Alasdair Whittle und Michael Wysocki

Dieses Hünengrab mit Grabkammern im Park Le Breos Cwm wurde zuerst 1869 erforscht und dann 1960–61 nochmals ausgegraben, ohne dass ein Bericht darüber publiziert wurde. Dieser hier zeigt eine Anzahl von Radikarbondatierungen und eine ausführliche nochmalige Überprüfung menschlicher Knochenassamblagen und versucht dieses Denkmal im lokalen und regionalen Kontext zu fassen. Radiokarbondatierungen versetzen dieses Kammergrab in die spätere Periode des Frühneolithikums und unterstützten die These, dass sich hier über eine lange Zeit weg Leichenablagerungen ansammelten. Sie zeigen auch, dass der Gang zweimal benutzt wurde und dass vielleicht auch absichtlich sehr alte Tierknochen aus nahegelegenen Höhlen beigelegt wurden. Die Analyse der menschlichen Knochenassamblagen lassen annehmen, dass diese in den Kammern gefundene Übereste im Gegensatz zu den Überresten im Gang schon einmal freigelegt wurden. Die Anzeichen verschiedener Muskelknochen-Stressarten könnten darauf deuten, dass wenigsten ein Teil der männlichen Bevölkerung einen mobilen Lebensstil führten. Auch andere Lebensarten wurden dabei notiert und isotopisches Beweismaterial der getesteten Bevölkerung lässt annehmen, dass sie hauptsächlich Fleisch aßen und von der Erde lebten. Der vereinzelte Kontext und die versteckte Landschaft des Kammergrabes im Parc le Breos Cwm und die offensichtliche, geringe Anzahl der walisischen Denkmäler werden hervorgehoben.

Konstruktion und Bauen: Bersus Rundhäuser-Kampagne auf der Insel Man

Von Christopher Evans

Bersus Ausgrabungen während des Krieges dreier 'großen' Rundhäuser aus der Bronzezeit auf der Insel Man werden hier überprüft. Ihre Archive umfassen Briefe von Kollegen (z. B. Hawkes und Childe), die eine einzigartige Einsicht in die Konstruktionen der Arbeit am Gelände gewähren, besonders in diesem Falle, da es ein keltisches Paradigma ist. Bersus Methologie, die mit den Hausstudien und der Möglichkeit die Häuser zu rekonstruieren zusammenhängt, wird analysiert. Unterlagen über das Gelände beweisen, dass er ein 'graphischer Archäologe' war, der bildlich denkt und auslegt und als solcher steht er im Gegensatz zu den Konzepten der 'Archäologie im Text'.

Das öffentliche Forum und die Räume dazwischen: Die wesentliche Substanz in den verschiedenen gesellschaftlichen Strategien im Irischen Neolithikum

Von Shannon Marguerite Fraser

Im Rahmen einer interpretierenden humanistischen 'Archäologie der Bewohner' erforscht diese Studie die Möglickeiten, im welchen Maße eine gesellschaftliche intellektuelle Ordnung, die einer bestimmten Zeit und einem bestimmten Platz zugeeignet ist, im materiellen Universum verankert ist. Durch die Vermittlung des menschlichen Körpers wird natürlicher und architektonischer Raum als Medium zur Produktion und Reproduktion gesellschaftlicher Beziehungen weitgehend betrachtet. Die spezifische Bedeutung der Substanz in einem einst bewohnten Ort wird in Detail erforscht, wobei man sich besonders auf die Möglichkeit der Pros und Kontras der Einschränkungen auf den Körper und die Sinne konzentriert, erforscht.
         Die phänomenale Größe des Langhcrew-Friedhofes mit seinen Kammergräben in Mittelirland wird im Kontrast zu den sich abwechselnden Entwicklungen zwischen Ort-, Personen- und Landschaftbiographien erforscht. Im Gegensatz zu früheren Studien ist hier der Fokus: die Funktionen der äußerlichen Räume dieses Komplexes; die öfter vorkommenden, im größerem Umfang bestehende Verwicklung des Gemeinwesens in diesen 'öffentlichen Räumen' wird bestimmt eine kritische Rolle in der Auswertung des Wissens und der Anrechte auf Autorität gespielt haben, während eine beschränktere Gruppe inmitten dieser Grenzen der Grabmächer und Gängen anders artikuliert hätte.
         Die früheren Gräber machen auf die in der Umgebung latente Eigenschaften aufmerksam. Dabei wird besondere Aufmerksamkeit den frühen natürlichen Grenzen gewidmet. Allmählich, nach langer Zeit, entstand die Regionalisierung der Langhcrew-Hügel und dadurch wiederum eine Reihe von miteinander verbundenen Zwischenräumen, die in einem sehr viel menschlicheren Ausmaß aufgetreten sind. Die späteren architektonischen und zwischenräumlichen Weiterentwicklungen könnten wohl einen Teil materieller Strategien dargestellt haben, durch welche besonders Hierarchien-Strukturen entstanden sind, die das Potential eine wesentliche, persönliche Prominenz inmitten der Solidarität der immer exklusiveren Verwandtschaft zu haben, erhöhte. Schließlich nun, dieVermittlung zwischen den körperlichen und methaphysichen Elementen des Lebens hätte eher im Bezug auf eine klar erkennbare Abstammungslinie als auf eine mehr verallgemeinerte Ahnengemeinde kontrolliert werden können. Zur gleichen Zeit wurden die Hügelhöhen allmählich von einem bedeutungsvollen geometrischen Ort, der menschliche Bemühungen in sich barg, enorme Konstruktionen zu bauen, in eine Umwelt umgewandelt, deren Bedeutung von den sehr weit sichtbaren massiven Kammergrab stammt. Diese angemessene Umwandlung könnte als materielle Strategie gesehen werden, die die Lebensauffassungen der Bevölkerungsschichten eines kulturellen Ganzens, in dem Menschen und Umwelt vereint waren, in eine Vision rückten, wo Individuen und Orte sich immer weiter separierten und entfernten.

Bryn Eryr: Eine umschlossene Niederlassung aus der Bronzezeit in Anglesey

Von David Longley

Bei den Ausgrabungen auf dem Gelände einer rechteckigen Erdfortifikation bei Bryn Eryr, Anglesey wurde eine Reihe von Behausungen identifiziert. In der Mitte der Bronzezeit stand da ein einzelnes Rundhaus mit Lehmmauern inmitten einer Einfriedung aus Holz. Im späterem Bronzealter waren es schon zwei. Das zweite grenzte an das erste. Diese beiden Häuser wurden zum Mittelpunkt einer geplanten Niederlassung. Ein rechteckiger Wall und eine Grabeneinfriedung wurden um eine 0,3 Hektar große Innenfläche gelegt. Vor den Häusern, am Anfang eines vom Eingang führenden Pfads, entstand ein Hof. Rechteckige aus Pfosten gebauten Strukturen, vielleicht waren es Kornkammern, wurden gebaut und Gruben gegraben, um Lehm für die Böden und vielleicht auch für den Wandverputz der Häuser zu gewinnen. Im frühen ersten Millenium AD war der unzäumende Graben mit Schwemmsand verstopft und der Wall erodierte sehr. Ein drittes Haus, auf Steinbasis, wurde südlich der zwei ersten Häuser dazugebaut, eines dieser zwei ersten Häuser wurde aber nicht mehr bewohnt. Die romanisch - britischen Töpferwaren – in kleinen Mengen, aber in guter Kondition, – wurden auf diesem Gelände benützt. Es hat den Anschein, dass der Bauernhof nach vielleicht 700 Jahren der Weiterentwicklung im späten 3. oder 4. Jahrhundert n. Chr. aufgegeben wurde.

Die wechselnde Provenance des Eisenockers bei dem Puritjarra-Felsenschuppen in Zentralaustralien: Spät-pleistozänes Zeitalter bis zur Gegenwart

Von M. A. Smith, B. Fankhauser, und M. Jercher

Dieses Referat erklärt die von den Autoren angewendeten geochemischen Quellenmethoden an Assemblagen des Ockers bei archäologischen Ausgrabungen bei dem Puritjarra - Felsenschuppen in Westzentralaustralien . Diese Arbeit weist darauf hin, dass der Eisenocker bei diesem Felsenschuppen im Rahmen des spät-pleistozänen Zeitalters von Karrku ist, ein unterirdisches Ockerbergwerk, welches noch heute vom Walbiri Stamm bearbeitet wird. Archäologische Funde bei Puritjarra lassen annehmen, dass die Ausbeutung der Fundgrube mit hochwertigem Eisenocker um 32000 v. Chr. begann und seitdem ohne irgend eine bedeutende Unterbrechung so weitergeführt wurde. Veränderungen, die seit dem spät-pleistozänen Zeitalter bezüglich der Art und Menge des Eisenockers, vorkamen und die von den verschiedenen Fundstellen und auch von Karrku den Puritjarra - Schuppen erreichten, liefern Mittel mit deren Hilfe die aktuellen Modelle der regionalen Vorgeschichte in diesem trockenem Teil Australiens und manches Potential dieser Methoden der regionalen Studien geprüft und illustriert werden können.

Grubenkreise aus dem neolithisch/frühen Bronzezeitalter In der Umgebung bei Oakland, Rutland

Von Patrick Clay

Arbeit im Gelände östlich von Oakham, Rutland hat Beweismaterial prähistorischer Niederlassungen, Modelle für die Ausbeutung des Landes und zeremonielle Denkmäler zu Tage gebracht. Ein Teil dieser Funde war auch die Ausgrabung eines Getreidegeländes, welches eine ungewöhnliche Reihenfolge von Grubenkreisen und einer Beerdigunsstätte aus der neolithisch/ Frühbronzezeit enthüllten. Ergänzt wurde diese Arbeit mit einer Vermessung mittels eines Rundgangs der Umgebung. Dabei wurden Überprüfungen des Verhältnisses zwischen nebeneinandergestellten Feuersteinsplinter und der ausgegraben Zeremoniestätte ermöglicht.

Späteisenzeit: Begräbnis aus Latchmere Green bei Silchester, Hampshire

Von Michael Fulford und John Creighton

[9P]Dieses Referat beschreibt den in 1994 entdeckten Fund eines einzelnen Begräbnisses in der Späteisenzeit in der Nähe des Oppidums aus Calleva Atrebatum (Silchester). Dieses Begräbnis enthielt einen eingeäscherten Erwachsenen, ungefähr 30 Jahre alt, mit einem Kind unter 5 Jahren, das sich in einem Töpfergefäß in der Art, die man bei Calleva findet, befand. Das Gefäß enthielt auch eingeäscherte Schweineknochen. Im Begräbnis fand man noch Fragmente von zumindest zwei Wadenbeinen und einen sehr schön verzierten Spiegel aus Bronze. Es gibt keinen anderen, der ihm nur im gerinsten ähnlich sieht. Das Datum des Begräbnisses geht auf das 1. Jahrhunfert v. Chr. zurück, vielleicht vor 50 v. Chr..

Späteisenzeit: Begräbnis aus Chilham Castle bei Canterbury, Kent

Von Keith Parfitt

Ein einzelnes Begräbnis aus der Spätbronzezeit wurde von einem Metalldektoristen 1993 in Chilham, Kent entdeckt. In einem Töpfergefäß 'beligischen' Typs fand man die eingeäscherten Überreste eines einzelnen Erwachsenen, unter 30 Jahre alt, wahrscheinlich eine weibliche Person. Dem Begräbnis beigelegt waren noch zwei fast identisch aussehende Broschen aus Latene II Knotenfibeln und ein Spiegel aus Bronze. Das Datum geht vielleicht bis zu 70–50 v. Chr. zurück. Der Spiegel ist ziemlich einfach und primitiv verziert.



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